Gefahrenstoff sichergestellt / Haus 5 wieder freigegeben
Entwarnung in Hellersen: Die Feuerwehr hat einen mit einer bislang unbekannten Flüssigkeit getränkten Lappen sichergestellt, der den beißenden Geruch im Treppenhaus von Haus 5 des Klinikums verursacht hatte. Eine Laboranalyse soll nun Aufschluss darüber geben, um was für einen Stoff es sich handelt. Die Feuerwehr gab das Gebäude gegen 19.30 Uhr frei. Der Großeinsatz wird aktuell beendet.
Der ins Treppenhaus geschickte Erkundungstrupp stieß zunächst auf eine klare Flüssigkeit, die aus einem zerbrochenen Glasgefäß ausgetreten war, als Quelle des beißenden Geruchs nach einem Simultantest vor Ort aber ausgeschlossen werden konnte. Außerdem fanden die Einsatzkräfte einen Lappen, der mit einer Flüssigkeit getränkt war – und von dem der Geruch zweifelsohne ausging. Um welchen Stoff es sich dabei handelt, ließ sich bei der Vor-Ort-Messung nicht feststellen. Der sichergestellte Lappen wird laut Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert nun eingehend in einem Labor des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) des Landes Nordrhein-Westfalen untersucht. Das Ergebnis soll in voraussichtlich 24 Stunden feststehen.
Nachdem die Geruchsquelle entfernt worden war, lüftete die Feuerwehr das Treppenhaus und angrenzende Bereiche ordentlich durch. Danach suchten die Einsatzkräfte den betroffenen Gebäudeteil noch einmal ab. Schließlich ergab eine letzte Messung, dass keine Gefahr mehr besteht – und das Gebäude wieder freigegeben werden kann.
Nach der um 15.13 Uhr erfolgten Alarmierung der Feuerwehr waren zunächst elf Personen evakuiert worden, die den beißenden Geruch wahrgenommen und den unbekannten Stoff möglicherweise auch eingeatmet hatten. Sie wurden von einem Arzt untersucht, der weder Verletzungen noch Symptome feststellte. Zu dem gleichen Urteil kam der Mediziner bei sieben weiteren Personen, die in der Folge angaben, möglicherweise ebenfalls mit dem Stoff in Berührung gekommen zu sein.
Für die mehr als weiteren 40 Personen, die sich während des Einsatzes in Haus 5 befunden hatten, bestand keine Gefahr. Der unbekannte Stoff hatte sich „lediglich punktuell im Treppenhaus ausgebreitet“, sagte Lüdenscheids Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert. Die Türen, die in andere Bereiche des Gebäudes führen, sei die ganze Zeit geschlossen gewesen. Für die Bevölkerung habe die ganze Zeit über keine Gefahr bestanden. Die Feuerwehr Altena hatte in Hellersen den Bevölkerungsschutz übernommen.
Rund 140 Feuerwehrleute, darunter zahlreiche überörtliche Einsatzkräfte, waren an dem Großeinsatz in Hellersen beteiligt. Rehnert bedankte sich „bei allen Kolleginnen und Kollegen für die schnelle und professionelle Unterstützung“. Diesem Dank schloss sich Bürgermeister Sebastian Wagemeyer an. Das Stadtoberhaupt hatte wegen der zunächst unklaren Gefahrensituation mit den weiteren Mitgliedern des Krisenstabs der Stadt Lüdenscheid im Rathaus getagt, um unter anderem Vorbereitungen für den Fall einer Evakuierung treffen zu können.
Lüdenscheid, 15. September 2024
Erstmeldung:
ABC-Alarm in Haus 5 in Hellersen
Beißender Geruch löst Feuerwehr-Großeinsatz aus / Krisenstab tagt im Rathaus
In Haus 5 des Klinikums Hellersen ist am Sonntagnachmittag, 15. September, wegen eines beißenden Geruchs im Gebäude ABC-Alarm ausgelöst worden. Um was für einen Stoff es sich handelt, ist bislang (Stand: 17.30 Uhr) ungeklärt. Zehn Personen wurden evakuiert. Feuerwehr, Polizei und weitere Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot im Einsatz. Im Rathaus ist der der Krisenstab der Stadt Lüdenscheid zusammengekommen.
Gegen 15.13 Uhr wurde die Feuerwehr wegen eines verdächtigen Geruchs zum Haus 5, der Psychiatrie des Klinikums Hellersen, gerufen. Vor Ort stellte die Feuerwehr einen beißenden Geruch fest, dessen Ursprung bislang ungeklärt ist. Um was für einen Stoff es sich handelt, ist zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls unbekannt. Bis zu zehn Personen sind bislang aus dem Gebäude evakuiert worden, die über die Atemwege mit dem Stoff in Berührung gekommen zu sein scheinen. Symptome oder Verletzungen weisen sie nach ersten Erkenntnissen nicht auf. Die Feuerwehr hat ein Dekontaminationszelt vor dem Gebäude eingerichtet.
Die Feuerwehr schickte gegen 17.15 Uhr einen Erkundungstrupp in Haus 5, das einen sogenannten Simultantest machen soll. Sollten die Messmöglichkeiten der Einsatzkräfte vor Ort nicht ausreichen, würde eine analytische Task Force aus Dortmund angefordert werden. Die Feuerwehr Lüdenscheid wird bereits von überörtlichen ABC-Erkundern aus Hagen und Lüdenscheid unterstützt.
In Haus 5 halten sich zum jetzigen Zeitpunkt noch rund 42 Personen auf. Diese scheinen – nach derzeitigem Stand – mit dem Stoff nicht in Kontakt gekommen zu sein. Der Krisenstab der Stadt Lüdenscheid trifft Vorbereitungen für den Fall einer Evakuierung. Weil der bislang unbekannte Stoff sich anscheinend nur punktuell im Treppenhaus ausgebreitet hat, bestehe derzeit noch kein weiterer Handlungsbedarf – und für die Bevölkerung kein Grund zur Beunruhigung, sagte Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert. Die Feuerwehr Altena sorgt im Stadtteil Hellersen für den Grundschutz der Bevölkerung.