Stadtverwaltung und Schulleiter der Adolf-Reichwein-Gesamtschule inspizieren Turnhalle
Eine kleine Delegation der Stadtverwaltung hat am Donnerstag, 11. Oktober, gemeinsam mit Schulleiter Sven Arriens die Sporthalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule inspiziert. Der gemeinsame Rundgang durch das gesperrte Gebäude, dessen Dach aus statischen Gründen erneuert werden muss, bewies: Die Bausubstanz und der Zustand der Halle sind gut. Zwar besteht an einigen Stellen Handlungsbedarf, aber nicht in dem Ausmaß, das ein an diesem Tag veröffentlichter Pressebericht mitsamt Fotos andeutet.
„Wir haben heute mit Herrn Arriens unseren Sanierungsplan durchgesprochen und uns anschließend die Sporthalle genau angeschaut, um uns gemeinsam auf einen aktuellen Stand zu bringen“, sagte Andreas Beckmann von der Zentralen Gebäudewirtschaft (ZGW) nach dem Termin. Der Diplom-Ingenieur, der sich federführend um die Sanierung des Daches und der Außenfassade der Halle kümmert, sprach von einem „wichtigen und konstruktiven Austausch“. Als weitere städtische Vertreter waren Kämmerer Sven Haarhaus und Kevin Neumann (ZGW) mit dabei gewesen.
Die vierköpfige Gruppe nahm dabei auch die Mängel und Schäden in Augenschein, über die in einem Zeitungsartikel berichtet worden war. „Was dramatisch aussieht und klingt, ist letztendlich nicht dramatisch“, sagte Neumann. Seine Zusammenfassung:
- Eine unter dem Hallenboden verlaufende Abwasserleitung, die erst im April erneuert worden ist, ist undicht. Ursache dafür sei eine Verbindung, die sich gelöst habe. „Wir haben das zuständige Unternehmen kontaktiert, das zugesagt hat, den Schaden schnellstmöglich zu beheben“, sagte Neumann und stellte mit Blick auf den Bericht klar: „Es sind zu keiner Zeit Fäkalien in das Gebäude gelaufen.“
- Bei dem Wasser, das sich im Kriechkeller der Halle angesammelt hat, handelt es sich um Regenwasser. „Mit der Schließung der Halle haben wir die Wasserversorgung abgeschaltet. Abwasser aus anderen Gebäudeteilen laufen dort also nicht zusammen“, erklärte Neumann.
- In der Zeitung ist auch von einem „offenen Gewässer“ im Heizungskeller die Rede. Allerdings handle es sich dabei „weder um einen Schaden noch um einen Baumangel“, so Neumann, sondern um einen offenen Pumpenschacht: „Der ist errichtet worden, um das steigende Grundwasser frühzeitig aus dem Heizungskeller zu pumpen und so Schäden an der Heizungsanlage zu vermeiden.“ Viele städtische Gebäude verfügten über einen solchen Schacht.
- Die Wände und Decken der Hallennebenräume seien nicht, wie behauptet, „durchnässt“, sondern wiesen eine gute Substanz auf.
- Vor einigen Jahren wurden laut Neumann die alten Kupferleitungen in den Sanitärräumen erneuert. Weil die Lehrerduschen so gut wie nie genutzt worden seien, seien sie nicht an die Wasserversorgung angeschlossen worden – auch um der Gefahr einer Legionellenbildung direkt vorzubeugen. „Dass die Duschen teilweise als Lager genutzt werden, ist aber natürlich nicht Sinn der Sache“, stellte Neumann klar.
- Für Kopfschütteln sorgten bei ihm auch die veralteten Schulmöbel, die im Keller abgestellt worden sind und bei der anstehenden Sanierung entfernt werden sollen.
Insgesamt sei die Sporthalle in einem guten Zustand, betonten Kevin Neumann und Andreas Beckmann. Neben dem Einbau eines neuen Daches und der Verstärkung der Tragekonstruktion beinhaltet der erste Bauabschnitt auch den Einbau einer neuen Heizungsanlage und die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Die Gesamtkosten hierfür belaufen sich voraussichtlich auf rund 1,9 Millionen Euro. Ein zweiter Schritt sieht die energetische Sanierung der äußeren Hallenfassade vor. „Parallel dazu werden weitere Maßnahmen, insbesondere für die Sanitärräume, geprüft und für eine Umsetzung vorbereitet“, sagte Kämmerer Sven Haarhaus. Und: Auch der Zustand des Hallenbodens soll geprüft werden.
Die ZGW geht davon aus, dass die Sporthalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule nach den Osterferien 2026 wieder genutzt werden kann.
Lüdenscheid, 11. Oktober 2024