Sporthalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule bleibt mindestens für das Schuljahr 2024/25 gesperrt

Die seit Anfang April gesperrte Turnhalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule bleibt bis auf Weiteres geschlossen: Nach derzeitigem Stand geht die Stadt Lüdenscheid davon aus, dass eine Nutzung des Gebäudes im gesamten Schuljahr 2024/25 nicht möglich sein wird – und voraussichtlich auch darüber hinaus. Der Grund: Eine statische Untersuchung hat ergeben, dass die Dachkonstruktion der Halle wahlweise aufwendig saniert oder erneuert werden muss. Welche Variante sinnvoller ist, will die Stadt Lüdenscheid im Austausch mit Experten zeitnah entscheiden. Auch eine langfristige Ausweichlösung für den Schul- und Vereinssport soll schnell gefunden werden.

Bei einer Routineuntersuchung am 3. April stellte ein Statiker Wasserschäden fest. Um zu klären, ob die Feuchtigkeit das überwiegend aus Holz bestehende Tragwerk der Dachkonstruktion in Mitleidenschaft gezogen hat, gab die Stadt bei einer Spezialfirma eine eingehende Prüfung in Auftrag. Außerdem wurde die Halle – als Vorsichtsmaßnahme – bis auf Weiteres gesperrt. Nach einer Probenentnahme und deren Analyse stand Ende April schließlich fest: Die sogenannten Holzleimbinder sind intakt, weisen aber an manchen Stellen kleine Risse auf.

Parallel dazu gab die Zentrale Gebäudewirtschaft (ZGW) der Stadt Lüdenscheid eine statische Untersuchung der gesamten Dachkonstruktion in Auftrag. Eine neuerliche Prüfung war ohnehin vorgesehen, nachdem ein Ende des Jahres 2020 eingeholtes Gutachten mittelfristig Sanierungs- bzw. Erneuerungsarbeiten am Dach der Turnhalle empfohlen hatte. Das Ergebnis der neuen Untersuchung lag Anfang Juni vor: Die Dachlast ist nach heutigen Anforderungen zu hoch. Es besteht Handlungsbedarf.

Nach mehreren Gesprächen mit zwei eingeschalteten Ingenieurbüros gibt es nun laut Zentraler Gebäudewirtschaft (ZGW) zwei Optionen: Stark vereinfacht gesagt, könnte entweder die hölzerne Tragekonstruktion erneuert und auf das Stützen einer größeren Dachlast ausgelegt werden. Oder, das ist Variante zwei, das gesamte Dach inklusive Tragwerk könnte erneuert werden.

So oder so: Die ZGW spricht von einem „kostspieligen, zeitintensiven und überaus komplexen Unterfangen“, zumal bei den Bauarbeiten auch energetische Standards und Klimaschutzmaßnahmen direkt berücksichtigt und umgesetzt werden sollen. Welche Variante mit Blick auf Bauzeit und Kosten sinnvoller ist, klärt die ZGW aktuell mit den Ingenieurbüros. Die Ergebnisse und Maßnahmen sollen so schnell wie möglich feststehen. Wie lange die Halle gesperrt bleiben muss, lasse sich derzeit nicht einschätzen. Planung und Arbeiten dürften aber laut ZGW aller Voraussicht nach deutlich mehr Zeit als ein Schuljahr in Anspruch nehmen.

„Für den Schul- und Vereinssport sind das natürlich alles andere als erfreuliche Nachrichten. Wir prüfen aber bereits unterschiedliche Optionen, um für die Übergangszeit die bestmöglichen Ausweichlösungen zu haben“, sagt Matthias Reuver, Fachbereichsleiter Jugend, Bildung, Sport der Stadt Lüdenscheid. Mit der Leitung der Adolf-Reichwein-Gesamtschule und den von der Hallensperrung betroffenen Vereinen steht die Stadtverwaltung in einem fortwährenden Austausch, betont Reuver: „Wir haben sie in Gesprächen schon darauf vorbereitet, dass die Halle auch nach den Sommerferien nicht nutzbar sein wird und wir Alternativen brauchen werden.“

Lüdenscheid, 2. August 2024