In der Woche von Dienstag bis Samstag, 14. bis 18. November, finden in der Stadtbücherei und den Ge-Denk-Zellen Veranstaltungen zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen zur Zeit des Nationalsozialismus statt.

Matthias Wagner und Christian Bley vom Ge-Denk-Zellen Altes
Rathaus Lüdenscheid e.V. hatten die Idee, die Bücherverbrennung im Rahmen einer Ausstellung aufzuarbeiten und begleitend Veranstaltungen zu planen. Mit Bibliothekar Christopher Kraus fanden sie einen Kooperationspartner in der Stadtbücherei. Gemeinsam entwickelten sie die Aktionswoche zur Erinnerung an die Bücherverbrennung vor 90 Jahren.

Aktionswoche mit unterschiedlichen Veranstaltungen

Am Dienstag, 14. November, um 18 Uhr ist im Saal der Stadtbücherei „Verbotene Literatur und Musik“ zu hören. Schüler*innen des Bergstadt-Gymnasiums und der Musikschule der Stadt Lüdenscheid lesen und musizieren im Wechsel und vermitteln einen Eindruck der damals verbotenen Kultur. Beispielhaft tragen sie kurze Textpassagen verschiedener Schriftsteller und Jazzmusik vor.

Am Mittwoch, 15. November, um 18 Uhr referiert Dr. Andreas Freitäger, Archivar an der Universität zu Köln und ausgewiesener Experte für das Thema Bücherverbrennung im Saal der Stadtbücherei. In seinem Vortrag „Verbannt, verfemt, verboten: Die Bücherverbrennung im Frühsommer 1933 am Beispiel der Universität Köln“ nimmt er sein Publikum mit in die damalige Zeit und spürt der Frage nach, wie es zu den Bücherverbrennungen kommen konnte.

Am Samstag, 18. November, um 11 Uhr gehen Christian Bley und Matthias Wagner mit Interessierten durch die Stadt und informieren über Lüdenscheid zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Weg führt von den Ge-Denk-Zellen im Alten Rathaus zur katholischen Pfarrbücherei, einem frühen Buchladen und zur Stadtbücherei. An den Stationen wird jeweils über die Schicksale der Menschen und ihren Büchern berichtet. Treffpunkt ist das Alte Rathaus am Eingang zu den Ge-Denk-Zellen (Marienstraße).

Die Ausstellung zur Erinnerung an die Bücherverbrennung ist vom 14. November bis zum 22. Dezember ist der Stadtbücherei zu sehen. Die von den Ge-Denk-Zellen konzipierte und mit Roll-Ups umgesetzte Ausstellung zeigt auf, wie Bücher und ihre Verbrennung die Kulturwelten der Menschen verändert haben. Sie zeigt prominente verbotene Werke ebenso wie Werke von Nationalsozialisten und deren Leitgedanken und schlägt den Bogen in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Thema sind außerdem Exilschriftsteller sowie mit Salman Rushdie ein Träger
des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Der inhaltliche Grundgedanke der Ausstellung: Bücher waren und sind Spiegel der verantwortungsbewussten Meinungsfreiheit.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei (Dienstag bis Freitag von 10.30 bis 18.30 Uhr sowie Samstag von 10 bis 13 Uhr) besucht werden. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Lüdenscheid, 2. November 2023