Nach der vorübergehenden Schließung der Westschule wegen erhöhter Schadstoffwerte werden die Grundschülerinnen und -schüler noch bis einschließlich 19. April im Lüdenscheider Integrations- und Begegnungszentrum (LIBZ) unterrichtet – und damit zwei Wochen länger als ursprünglich geplant. Für einen Bustransfer und eine Notbetreuung ist gesorgt. Derweil laufen die Vorbereitungen an der Kalve, wo die ehemalige Grundschule als Ausweichstandort hergerichtet wird.

Seit dieser Woche findet der Unterricht in einem täglichen Wechselmodell statt: Eine Hälfte der Westschüler drückt im LIBZ an der Parkstraße die Schulbank, während für die andere Hälfte Distanzunterricht angesagt ist. Am nächsten Tag tauschen beide Gruppen jeweils. Den Transport der Mädchen und Jungen von der Westschule zum LIBZ – und nach Schulschluss zurück – übernimmt ein von der Stadt beauftragtes Busunternehmen. „Das ist für die Kinder die sicherste und einfachste Lösung“, erklärt Matthias Reuver, Fachbereichsleiter Jugend, Bildung, Sport.

Allerdings braucht es zwei Fahrten, um alle Schülerinnen und Schüler von der Westschule zur Parkstraße zu bringen – eine um 7.45, eine um 8.30 Uhr. Das gilt auch für den Rückweg am Nachmittag. Deshalb hat die Schulleitung für jede Klasse nicht nur einen Unterrichts-, sondern auch einen Fahrplan aufgestellt und den Eltern zukommen lassen. Darüber hinaus wird im LIBZ weiterhin ein Notbetrieb der Grundschule sowie der offenen Ganztagsbetreuung angeboten.

Nach der Schließung der Westschule am 1. März war das Begegnungszentrum zunächst bis zu den Osterferien als Ausweichstandort vorgesehen gewesen. Die Verlängerung bis zum 19. April begründet die Stadtverwaltung zum einen mit dem Warten auf Laborergebnisse: Nach der Messung erhöhter Naphthalin-Werte in einigen Räumen werden in den Osterferien in umliegenden Gebäudeteilen und Baustoffen weitere Proben entnommen worden. Die Auswertung, auf deren Basis außerdem ein Sanierungskonzept für die Westschule erstellt wird, wird der Verwaltung voraussichtlich erst in der zweiten April-Hälfte vorliegen. „Wir haben leider keine Möglichkeit, diese Untersuchungen zu beschleunigen“, sagt Irina Becker von der Zentralen Gebäudewirtschaft (ZGW).

Zum anderen verschafft sich die Stadt mit der verlängerten Nutzung des LIBZ mehr Zeit, um „Plan B“ vorzubereiten und umzusetzen: Die ehemalige Grundschule Kalve wird als längerfristiger Ausweichstandort hergerichtet. Die ZGW geht davon aus, dass die Westschülerinnen und -schüler voraussichtlich bis zu den Sommerferien an der Kalve unterrichtet werden – mindestens. Im Laufe dieser Woche werden die Brandschutzvorrichtungen und die vorhandene Elektrik geprüft. Außerdem sollen Container aufgestellt werden, damit genug Platz vorhanden ist, um alle Mädchen und Jungen unterrichtet zu können – also ohne Wechselmodell. Gespräche mit Busunternehmen für den Transport zur Kalve und zurück laufen bereits.

„Das ist ohne jede Frage eine schwierige und undankbare Situation, vor allem für die Kinder und deren Eltern“, sagt Sebastian Wagemeyer. Gleichzeitig betont der Bürgermeister: „Das, was uns als Stadt möglich ist, machen wir, und das ist, verantwortungsbewusst und kreativ zu handeln.“

Alle Infos dazu hat die Stadt in Form eines Frage-Antwort-Katalogs (FAQs) zusammengestellt.

Lüdenscheid, 14. März 2024