Bis Lüdenscheid mit dem Zug wieder erreichbar ist, dauert es nun doch noch einmal länger. Im Fall der Volmetalbahn (RB52), die bis Dortmund fährt, verschiebt sich die Inbetriebnahme um neun Tage auf den 17. April. Bei der Oberbergischen Bahn (RB25) hingegen wird es voraussichtlich Dezember werden, bis der Zug wieder von Lüdenscheid nach Köln durchfahren kann. Die neuerlichen Verschiebungen begründet die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung mit Bauarbeiten auf beiden Strecken.

An der Eisenbahnbrücke „Pulvermühle“ in Schalksmühle soll ein Spezialkran am kommenden Wochenende drei Brückenteile, allesamt mehrere hundert Tonnen schwer, einheben. Für die Arbeiten muss die B54 in diesem Bereich nach Angaben der Bahn voll gesperrt werden – und zwar von Freitag, 22. März, ab 21 Uhr bis Montagfrüh, 25. März, um 5 Uhr. Danach gehe es mit dem Einbau von Brückenbalken und Gleisen sowie sogenannten „Stopfarbeiten“ weiter, um „Unregelmäßigkeiten im Gleis auf der Strecke“ auszugleichen und „die Weiche auf der neuen Volmebrücke (…) im Schotterbett zu verdichten“. Außerdem soll ein Messzug den Abschnitt zwischen Rummenohl und Lüdenscheid vor der Freigabe befahren.

„Trotz zeitlicher Risiken in dem eng getakteten Bauablauf plant die DB mit einer Inbetriebnahme der Strecke am 17. April. Ab dann ist wieder ein planmäßiger Zuvgverkehr von Lüdenscheid über Hagen nach Dortmund möglich“, heißt es in der Pressemitteilung. Damit würde die Vollsperrung des Streckenabschnitts nach fast drei Jahren enden. Die Hochwasser-Katastrophe im Juni 2021 richtete gravierende Schäden an der Eisenbahninfrastruktur an, die laut Bahn inzwischen behoben sind. Auch diverse Inspektions- und Instandsetzungsarbeiten seien ausgeführt worden.

Seit Mitte September 2022 gibt es, bedingt durch die Vollsperrung und den anschließenden Neubau der Volmebrücke in Brügge, auch keine Direktverbindung mehr zwischen Lüdenscheid und Köln. Eigentlich sollte die RB25 ebenfalls ab dem 8. April wieder fahren. Diesen Zeitplan musste die Deutsche Bahn jetzt aber völlig über den Haufen werfen, denn: Kurz vor dem Bahnhof Meinerzhagen seien „umfangreiche Instandsetzungsarbeiten“ erforderlich. Davon war Ende Februar, in der bis dato letzten Pressemitteilung der Deutschen Bahn Ende Februar noch nicht die Rede gewesen.

Entsprechend verärgert reagiert Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer und kritisiert die Kommunikation der DB. „Vor wenigen Wochen wurde uns versprochen, dass Lüdenscheid bald endlich wieder über die Schiene mit Dortmund Köln verbunden sein soll. In der Zwischenzeit ergibt sich dann aber die nächste Großbaustelle, die eine weitere mehrmonatige Verzögerung bedeutet. Das ist nicht nachvollziehbar und leider – mal wieder – ein schwerer Schlag für Lüdenscheid und unsere Region“, so Wagemeyer.

Bis zur geplanten Fertigstellung der RB25-Strecke zum Fahrplanwechsel im Dezember will die Bahn weiter Busse einsetzen.

Hier geht’s zur Pressemitteilung der DB mit allen Infos.

Lüdenscheid, 19. März 2024