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EURO-STUDIO Landgraf

Eigentlich ist es nur eine Formsache. Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer deutschen Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste ja bekanntlich nicht auf einen Rost mit dem Schweinefleisch anderer legen. Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Denn: Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?

Immer tiefer schraubt sich der Konflikt um den Grill in die Beziehungen der Mitglieder. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, „Gutmenschen“ und „Hardliner“ frontal aufeinander. Und allen wird klar: es geht um mehr als einen Grill, es geht darum, wie wir zusammenleben. Zumal die Grenzen zwischen „rechts“ und „links“, „tolerant“ und „intolerant“ sowie „religiös“ und „ungläubig“ durchaus fließender sind als man denkt…

Die Zuschauer*innen sind als Vereinsmitglieder ein direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Und das in einer schnellen, hochpointierten und brandaktuellen Komödie.

Wer ihr punktgenaues Pointen-Feuerwerk aus TV-Comedy-Serien und Theater kennt, versteht sofort, dass das durch Soloauftritte praxiserprobte Autorenteam Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob 2006 für die Serie „Stromberg“ mit dem begehrten Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.

Dramödie in zwei Akten von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob

Regie: Frank Matthus

Bühnenbild: Tom Grashof und Monika Maria Cleres

Kostüme: Monika Maria Cleres

Ensemble: Gerd Silberbauer, Daniel Pietzuch, Matthias Happach, Susanne Theil und Hans Machowiak

Foto: © Dietrich Dettmann

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